Wir senden doppelte Grüße aus Namibia!
Wir, das sind Emilie und Johanna, laden euch herzlich ein, eine kleine gedankliche Reise nach Namibia und in unseren Alltag bei steps for children in Okakarara zu machen.
Johanna
Emilie
Aber zunächst wollen wir uns natürlich vorstellen: Ich, Emilie, bin 18 Jahre alt und bereits seit Ende März im Projekt. Meine Zeit geht leider im Juni schon zu Ende.
Und ich, Johanna, bin 20 Jahre alt und bin insgesamt für 6 Monate von April- September in Okakarara.
Gemeinsam mit Pauline, die für ein ganzes Jahr in Namibia ist, leben wir in dem Voluntärshaus, das nur 50 Meter vom Projekt entfernt ist (hier rechts im Bild, neben dem steps Gästehaus). Als WG arbeiten wir gemeinsam, kochen, spielen Gesellschaftsspiele und machen Sport. Abends sitzen wir oft zusammen, erzählen uns gegenseitig von Erlebnissen im Projekt und planen den nächsten Tag.
Und so einen Tag lang nehmen wir Euch jetzt mal mit:
Um ca. 7 Uhr morgens klingeln nach und nach unsere Wecker. Da inzwischen der Winter eingebrochen ist, geht die Sonne um diese Zeit erst auf. „Winter“ klingt dramatisch, bedeutet hier aber lediglich, dass es morgens und abends ziemlich frisch ist, tagsüber aber trotzdem an die 30°C wird.
Um kurz vor 8 Uhr brechen wir zum Projekt auf. Von dort an gibt es verschiedene Aufgaben, die wir in ein wechselnds System aufgeteilt haben. Wenn wir morgens auf dem Hof ankommen, werden wir direkt von vielen Seiten umringt, begrüßt und umarmt. Was zu Beginn unserer Zeit noch überraschend war, gehört nun zum Alltag und die liebevollen Begrüßungen der Kinder sind nicht mehr wegzudenken.
Eine von uns hilft Pauline dann beim Sport. Je nach Wochentag ist eine andere der fünf Gruppen aus dem Projekt an der Reihe. Jede Woche wechselt das Sportthema, sodass von Parcours über Springseil springen bis zu Purzelbäume schlagen alles dabei ist.
Währenddessen besucht die andere einen der fünf „morning circle“. Dort wird vorgelesen, gesungen, getanzt oder gemalt.
Zwischen 9 und 10 Uhr gibt es für die Kinder Frühstück.
Wir verbringen einen Teil dieser Zeit oftmals im „Kunstschuppen“ des Projekts. Dort bereiten wir alles vor, um ab 10 Uhr mit jeweils einer Gruppe am Tag Kunst zu machen. Es wird gemalt, getupft, geschnitten, geklebt, gleichzeitig aber auch gelacht, gelernt die Farben auf Englisch zu benennen und sich konzentriert. Bei Beendung eines Projekts sind für uns die strahlenden Kinder, die so stolz auf ihre Arbeit sind, das schönste.
Parallel dazu läuft in den Vorschulgruppen das Programm „Mousebook“. Pauline oder eine von uns unterstützt dort die Lehrerinnen dabei, Farben, Zahlen, logisches Denken, Anfänge des Schreibens und Ähnliches zu vermitteln. Ziemlich vergleichbar zu den Vorschulaufgaben, an die wir uns aus unserer eigenen Kindergartenzeit erinnern.
Bis zur Mittagspause spielen wir entweder mit den Kindern auf dem Hof oder erledigen angefallene, organisatorische Aufgaben. Dazu zählen beispielsweise auch Aufgaben, die sich mit der Nähstube oder dem Gästehaus hier im Projekt befassen.
Am Nachmittag verbringen wir unsere Zeit mit den älteren Kindern, die von steps unterstützt werden und nach der Schule für die „after school care“ ins Projekt kommen. Mit den Schulkindern können wir uns im Gegensatz zu den Kindergartenkindern, die hauptsächlich Otjiherero sprechen, schon richtig auf Englisch unterhalten.
Ich, Johanna, arbeite momentan vorwiegend mit den 3.- und 4.-Klässler*innen zusammen, während ich, Emilie, gleichzeitig bei den 6.- und 7.-Klässler*innen bin. Das Prinzip ist jedoch in allen Klassenstufen das selbe. Wir unterstützen bei Hausaufgaben, Prüfungsvorbereitungen und erklären alles, was im Unterricht nicht verstanden wurde. Besonders beliebt bei den Kindern ist das abschließende, gemeinsame Spielen, das je nach Umfang der Hausaufgaben mal länger und mal kürzer ausfällt. Dabei verbinden wir teils das Spielerische mit Lerninhalten, teils darf aber auch einfach mal gespielt werden: Ob Fußball, Gesellschaftsspiele oder Puzzle, das macht uns genau so viel Spaß wie den Kindern!
Zwischen 16 und 17 Uhr machen sich die Kinder auf den Weg nach Hause und für uns endet ein Tag in unserem neuen Alltag.
Auch wenn unsere Erlebnisse hier in Okakarara vorwiegend positiv sind, kommen wir darüber hinaus auch mit Armut, Missständen und Situationen in Kontakt, die uns fremd sind und im ersten Moment sehr bedrücken.
Wir merken natürlich, dass wir nicht allen Menschen helfen können – das kann keine Einzelperson. Umso schöner ist es da, jeden Morgen in einem Projekt arbeiten zu gehen, das an einem Punkt ansetzt, der wirklich entscheidend ist: Bildung.
Wir hoffen, euch hat unsere kleine Reise durch den Projektalltag gefallen. Wir können auf jeden Fall festhalten, dass wir bereits jetzt um viele Erfahrungen reicher sind und mit Vorfreude auf unsere weitere Zeit hier in Okakarara blicken!
Liebe Emilie, liebe Johanna, wir danken euch herzlich für euer Engagement bei steps in Okakarara! Ihr seid ein tatkräftiges Team, das gemeinsam mit Erzieher*innen und anderen Volontär*innen Kinder durch Bildung für die Zukunft stärkt.
Danke für euren Einsatz!
Hast du Lust dich über Möglichkeiten zu informieren, wie du bei steps in Namibia aktiv werden kannst? Wir haben dir hier einige Möglichkeiten zusammengestellt: