Elisa in Namibia
Elisa gibt uns einen Einblick in ihre bisherigen Erfahrung bei steps for children, aber auch in Namibia. Sie erzählt von Gesprächen, die sie beeindruckt haben, von Erfahrungen der ersten zwei Monate, die sie nicht missen möchte und berichtet, wofür sie dankbar ist.
Wer bist du?
Hey, mein Name ist Elisa, ich bin 18 Jahre alt und habe mich vor ungefähr einem Jahr dazu entschieden, ein Freiwilliges Soziales Jahr bei steps in Okakarara zu machen.
Seit diesem Frühjahr habe ich mein Abitur in der Tasche, in meiner Freizeit schwimme ich bei der Wasserwacht, spiele etwas Gitarre und lese Bücher.
Wieso hast du dich für ein FSJ in Namibia entschieden?
Schon vor 20 Jahren hat mein Papa einen Roadtrip durch Namibia gemacht, die Dias davon habe ich mir als Kind und auch in Vorbereitung auf mein FSJ angeschaut. Das hat die Faszination für dieses Land geweckt, aber ausschlaggebender Punkt war auch ein Vortrag von Anselm Pahnke, der Afrika mit seinem Fahrrad von Süden nach Norden bereist hat und dabei auch in Namibia war.
Als ich mir dann bei Volunta GgmbH die einzelnen Projekte anschaute, entschied ich mich schließlich für steps for children.
Mit welchen Büchern/Filmen oder anderen Beiträgen hast du dich auf Namibia vorbereitet?
Richtige Bücher zur Vorbereitung habe ich nicht gehabt, dafür habe ich einfach querbeet das Internet durchforstet, mir verschiedene Artikel (auch über die namibische Geschichte) durchgelesen und natürlich meinen Reiseführer und Zeitschriften angeschaut.
Gibt es Aufgaben, die dir bei steps besonders gefallen?
Am liebsten bin ich vormittags bei meiner dritten Klasse, mit denen ich verschiedene Übungen in Mathe und Englisch bearbeite.
Diese Aufgabe gefällt mir nun auch besonders, weil die Kids teilweise schon gut Englisch sprechen können und mir mit der Zeit immer mehr ans Herz wachsen.
Was ist bei deiner Reise/Aufenthalt bisher besonders herausfordernd gewesen?
Das Klima und die Ansteckungsgefahr durch kleine Kinder. Der Körper muss sich erst an die durchgehend hohen Temperaturen und die trockene Luft gewöhnen. Aber das kommt mit der Zeit.
Gibt es eine besondere Begegnung/Geschichte, die dir in Erinnerung geblieben ist?
Mit der Lehrerin, die parallel zu mir die zweite Klasse im gleichen Gebäude unterrichtet, habe ich relativ zu Beginn ein längeres Gespräch geführt. Der Großteil der Menschen in Okakarara glaubt an Gott, somit wurde ich von ihr auch schon aufgefordert, das morgendliche Gebet zu sprechen. Später habe ich ihr dann erklärt, dass ich nicht gläubig bin und somit das Gebet gerne jemand anderem überlassen möchte. Daraus hat sich dann ein Gespräch zwischen uns beiden entwickelt, durch welches ich ein besseres Verständnis für sie entwickeln konnte. Jetzt bin ich immer noch beeindruckt von dem Einblick und der anderen Sichtweise, die sie mir gegeben hat.
Welche Fähigkeiten/Kenntnisse konntest du bisher entwickeln oder verbessern?
Auf jeden Fall meine Durchsetzungskraft und Geduld. Wenn zum Beispiel fünf Kinder bei der After School Care gleichzeitig etwas von dir möchten, entwickelt man sich mit der Zeit und hat einen Plan, wie man bestimmte Dinge angeht.
Was sind deine Pläne nach dem Ende deines FSJ in Namibia?
In unserer WG haben wir schon beschlossen, dass wir uns alle zu Hause besuchen möchten und nach dem Sommer geht es dann an die Universität. Bisher hoffe ich, Medizin studieren zu können.
Was hat dich bei deinem Aufenthalt bisher am meisten überrascht?
Die Kinder teilen viel miteinander. Vom einem Becher beim Trinken bis hin zu dem gleichen Kaugummi ist alles mit dabei.
Was muss man unbedingt ausprobieren, wenn man in Namibia ist?
Keine unbedingt gemütliche Erfahrung, aber ein Erlebnis ist es, Shuttle, Taxi und 7 Seater zu fahren. Da es hier keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, ist das die Möglichkeit, sich fortzubewegen. Dabei muss man natürlich aufpassen, dass man ein Auto mit funktionierenden Sitzgurten und Klimaanlage erwischt. 😀
Wofür bist du dankbar?
Ich bin dankbar dafür, dass steps existiert und die Möglichkeit hat, so viele Familien in Okakarara zu unterstützen und gerade die Schutzengelkinder über eine längere Zeitspanne zu begleiten. Aber auch nach meinen zwei Monaten hier habe ich persönlich Sachen zu schätzen gelernt, die ich vorher für selbstverständlich gehalten habe. Zudem erlebt man in Okakarara ständig neue Sachen, zum Beispiel einen Ausflug zur Trade Fair, mit den Vorschulkindern zum Tierarzt zu gehen oder dem Singen im Chor. Das FSJ ist eine unglaublich lehrreiche Erfahrung und ich freue mich, dieses Jahr bei steps verbringen zu dürfen.
Was wünscht du dir?
Guten Käse. Den sucht man hier vergeblich.
Liebe Elisa, danke, dass du deine Erfahrungen der ersten Monate bei steps mit uns geteilt hast. Wir freuen uns, dass du uns in Okakarara so aktiv unterstützt und danken herzlich für dein Engagement. Wir wünschen dir, dass du weiterhin wertvolle Erfahrungen in der Zeit in Namibia sammeln kannst!