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Der Heldentag wird jährlich am 26. August gefeiert und erinnert an den Namibischen Unabhängigkeitskrieg, der am 26. August 1966 begann. Für steps for children ist Ueriuka Festus Tjikuua ein Held, denn er ist als Vorsitzender des Trust steps for children in Namibia ein wichtiger Partner für die Arbeit vor Ort.
Geboren wurde Festus Tjikuua in Okakarara (district), studierte in Hamburg Ingenieurwesen und arbeitet in leitender Position in der IT-Abteilung eines Ministeriums in Namibia.
Als Neffe des Traditional Chief Tjikuua in Okakarara und offiziellem Vertreter von Chief Kambazembi aus Okakarara, ist er eine bedeutende Herero-Persönlichkeit.
Aufgrund seiner weitreichenden Verbindungen und Kenntnisse der Bedürfnisse und Gegebenheiten vor Ort war er auch ein wichtiger Ansprechpartner bei der Gründung von steps for children 2006 und gehört seitdem zum Team in Namibia.
Anlässlich des Heldentages führte Kerstin Jueterbock (KJ) ein Interview mit Ueriuka Festus Tjikuua (UFT), in dem er ihr mehr von seiner Arbeit als Trustee und der Zusammenarbeit mit steps for children erzählt.
KJ: Wie hat die Zusammenarbeit mit steps for children begonnen?
UFT: Die Gedenkfeier am 11. August 2004 zum 100. Jahrestag der Schlacht von Ohamakari, auf der sich die damalige Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul im Namen der Bundesregierung für den Völkermord an den Herero und Nama durch die kaiserlichen Truppen unter dem Oberbefehl von General Lothar von Trotha entschuldigte, sowie die dort geäußerten Ansichten deutscher und namibischer Teilnehmer haben nicht nur mein Bewusstsein, sondern auch das vieler anderer dafür gestärkt, Entschädigung zu fordern für die Auswirkungen des Genozids, der großes Leid über uns als Nachkommen der Opfer gebracht haben. Das war in unseren Augen eine neuerliche Chance für eine späte Gerechtigkeit und Aussöhnung mit den Deutschen.
In diesem Zusammenhang war der Kontakt, den wir als Mitglieder des National Preparatory Committee for the Commemoration 1904 (NPCC04) zu einer deutschen Gruppe aus Hannover knüpfen konnten, sehr hilfreich. Leiter der Gruppe waren Klaus Windolph und Michael Hoppe, den mir Erika von Wiethersheim vorstellte.
Die Ernsthaftigkeit, mit der Michael Hoppe die Idee vortrug, zur Unterstützung der Gemeinde von Okakarara eine Nichtregierungsorganisation ins Leben zu rufen, woraus sich später steps for children entwickelte, war der Beginn meiner Zusammenarbeit.
Und ich trug dazu bei, Verbindungen zu unserer Regierung, den heimischen Behörden und der Gemeinde von Okakarara zu knüpfen, um Unterstützung für diese neue Initiative zu erhalten.
KJ: Was ist Ihre Motivation für Ihr Engagement für steps for children?
UFT: Das Ziel von steps, bedürftigen Kindern zu helfen, und zwar auf freiwilliger Basis und mit dem Wunsch, ihnen eigene Einkünfte zu ermöglichen, war eins der Motive, mich für steps zu engagieren, da ich gern mein Wissen und meine Erfahrungen mit ländlichen Gemeinden teilen möchte, ohne dafür Honorar einzufordern.
Ein anderer Beweggrund waren der individuelle Beitrag und die Finanzierung verschiedener steps durch Michael Hoppe sowie Frau Gertrud Schmotz und ihren verstorbenen Ehemannes Jürgen Schmotz von der deutschen NGO Freundeskreis Namibiahilfe (Augsburg). Herr Schmotz war ebenfalls Mitglied des ersten Board of Trustees von steps for children.
Trotz des Verlustes ihres Mannes setzt Frau Schmotz die Hilfe für steps, aber auch für andere Projekte fort, so zum Beispiel für das House of Prayers und das angedachte Vorschulprojekt im Dorf Ombujomumbonde im Bezirk Okakarara.
All diese Aktivitäten haben mich motiviert, mich weiterhin nicht nur für steps, sondern auch für Frau Schmotz zu engagieren.
KJ: Wofür sind Sie verantwortlich bei steps?
UFT: Zuallererst bin ich als Gründungsmitglied von steps verantwortlich, dafür zu sorgen, dass die Vorstellungen und Ziele, für die steps gegründet wurde, in die Tat umgesetzt werden.
Zweitens habe ich als Vorsitzender des Board of Trustees die Aufgabe, die Tätigkeit der NGO zu beaufsichtigen und alle mir möglichen Dienstleistungen verfügbar zu machen. Zu meinem Aufgabengebiet gehört es auch, für eine gute Zusammenarbeit zwischen steps for children, den Regierungsinstitutionen, den NGOs beider Länder sowie den friedlichen Kontakten zu den ländlichen Gemeinden durch die heimischen Behörden zu sorgen.
KJ: Was ist zurückblickend auf das zehnjährige Bestehen von steps for children und deren Arbeit in Namibia am wichtigsten?
UFT: steps for children spielt in Namibia eine bedeutende Rolle bei der frühkindlichen Entwicklung, insbesondere für die am meisten benachteiligten und bedürftigsten Kinder in unserer Gesellschaft.
Die frühkindliche Entwicklung ist Voraussetzung für alle folgenden Phasen der Bildung von der Vorschule bis zur Hochschulreife.
steps unterstützt auch Einkommen erzielende Projekte und Freiwilligenprogramme, was meiner Meinung nach dazu beitragen wird, die Aussöhnung zwischen Namibia und Deutschland zu fördern nach den langen Jahren des Völkermords von 1904 bis 1908 und Jahrzehnten kolonialer Unterdrückung.
KJ: Was wünschen Sie sich hinsichtlich der zukünftigen Zusammenarbeit mit steps?
UFT: Die Erfahrung, die ich durch meine Beteiligung an steps gemacht habe, zeigt, dass der Spielraum der Entwicklungsprogramme, den steps for children der Gemeinschaft bieten kann, sowohl inhaltlich als auch finanziell begrenzt ist. Deshalb wünsche ich mir, den Spielraum von step’s Entwicklungsprogrammen auf Gebiete wie Berufsausbildung, Stromversorgung, Wasser, Wohnungen etc. auszuweiten. Die Einbeziehung von NGOs in die Entwicklung Namibias auf der Ebene der Zivilgesellschaft wird sehr gefördert und unterstützt, um unser System der Demokratie und Gemeinschaftsbeteiligung zu erhalten. Deshalb ist die zukünftige Arbeit von steps for children so überaus empfehlenswert.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Aus dem Englischen übersetzt von Martina Sylvia Khamphasith
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The Heroes Day is celebrated annually on 26 August and is reminiscent of the Namibian War of Independence, which started on 26 August 1966th For steps for children Ueriuka Festus Tjikuua is a hero, because he is the Chairman of the Trust steps for children in Namibia is an important partner for the work on site.
Born Festus Tjikuua in Okakarara (district), studied in Hamburg Engineering and works in a management position in the IT department of a ministry in Namibia.
As nephew of Traditional Chief Tjikuua in Okakarara and official representatives of Chief Kambazembi from Okakarara, it is a significant Herero personality.
Due to his extensive connections and knowledge of the needs and realities on the ground, he was also an important partner in the creation of steps for children in 2006 and since then part of the team in Namibia.
On the occasion of the Heroes Day led Kerstin Jueterbock (KJ) an interview with Festus Ueriuka Tjikuua (UFT), in which he told her more about his work as a trustee and cooperation with steps for children.
KJ: How did the collaboration with steps for children started?
UFT : The memorial service on 11 August 2004 for the 100th anniversary of the Battle of Ohamakari on which the former German Development Minister Heidemarie Wieczorek-Zeul, on behalf of the federal government for the genocide of the Herero and Nama by the imperial troops under the command of General Lothar apologized von Trotha, and the views of German and Namibian participants expressed there have not only my consciousness, but also the many other strengthened for demanding compensation for the consequences of the genocide, who have brought great suffering on us as descendants of the victims. That was in our eyes a fresh chance for a belated justice and reconciliation with the Germans.
In this connection was the contact we as members of the National Preparatory Committee for the Commemoration 1904 were able to establish (NPCC04) to a German group from Hannover, very helpful. Head of the group were Klaus Windolph and Michael Hoppe, the imagined Erika von Wiethersheim.
The seriousness with which Michael Hoppe recited the idea to support the community of Okakarara to call an NGO launched, resulting in later steps for children developed, was the beginning of my cooperation.
And I helped to establish links with our government, the domestic authorities and the community of Okakarara to obtain support for this new initiative.
KJ: What is your motivation for your commitment to steps for children ?
UFT : The goal of steps to help children in need, and on a voluntary basis and with the desire to give them their own income, was one of the motives, looking for steps to engage, as I like to share my knowledge and experience with rural communities want to share without having to demand fees.
Another motivation was the individual contribution and the financing of various steps by Michael Hoppe and Gertrud Schmotz and her late husband Jürgen Schmotz by the German NGO Friends Namibia Help (Augsburg). Mr. Schmotz was also a member of the first Board of Trustees of steps for children .
Despite the loss of her husband Schmotz constitutes aid for steps away, as well as for other projects, such as the House of Prayers and angedachte preschool project in the village in the district Ombujomumbonde Okakarara.
All these activities have motivated me to continue to do not only for steps to engage, but also for women Schmotz.
KJ: What you are responsible for steps ?
UFT: First of all I as a founding member of bin steps responsibility to ensure that the ideas and goals for the stepswas founded, be put into practice.
Secondly, I have as chairman of the Board of Trustees , the task of monitoring the activities of the NGO and to make all my possible services available. My duties also heard for a good cooperation between steps for children to care, the government institutions, NGOs of both countries as well as the peaceful contacts with rural communities by the local authorities.
KJ: What is looking back on the tenth anniversary of steps for children and their work in Namibia is most important?
UFT: steps for children plays an important role in early childhood development, especially for the most disadvantaged and vulnerable children in our society in Namibia.
The early childhood development is a prerequisite for all subsequent phases of education from pre-school to university.
steps also supports income generating projects and volunteer programs, which will help in my opinion, to promote reconciliation between Namibia and Germany after the long years of the genocide from 1904 to 1908 and decades of colonial oppression.
KJ: What are your wishes regarding future cooperation with steps ?
UFT: The experience I with my involvement in steps did, shows that the scope of the development programs, the steps for children can provide the Community, is both content and limited financially. I hope, therefore, the scope of step’s development programs in areas such as vocational training, power, water, etc. Flats expand. The involvement of NGOs in the development of Namibia at the level of civil society is very encouraged and supported to get our system of democracy and community participation. Therefore, the future work of is steps for children so highly recommended.
Thank you very much for the conversation.
From the English translated by Martina Sylvia Khamphasith
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