Hi! Ich bin Paula und ich bin seit einem Monat (seit dem 19.01.2022) in Okakarara. Zusammen mit Julius und Johanna, meinen Mitfreiwilligen, werde ich die nächsten sechs Monate bei steps for children in Okakarara arbeiten. Okakarara ist ein sehr gemütlicher Ort. Die Leute grüßen einen auf der Straße und fragen, wie es dir geht. Dadurch fühle ich mich hier sehr wohl. Auch das Projekt macht mir super viel Spaß.
Dadurch, dass wir mit Kindern und Jugendlichen zwischen 0 und 19 Jahren zusammenarbeiten, entsteht eine große Vielfalt an Ideen und Aktivitäten, die wir im Projekt umsetzen können. Das gefällt mir bis jetzt am meisten. Jede Idee, die man hat, lässt sich irgendwie in den Alltag mit einbauen.
Morgens um 8:00 Uhr ist Sport mit den jungen Kindern bis Preschool-Alter angesagt. Da wird zu Liedern getanzt, gehüpft, balanciert, Fangen gespielt und Tiere werden nachgeahmt. Jeden Tag ist eine andere Gruppe dran.
Wenn zwischen neun und halb zehn Frühstückszeit für die Kinder ist, können wir drei Volontär*innen uns ein bisschen Zeit zum Räumen oder Planen nehmen. Vor kurzem haben wir eine große Bücherspende bekommen. Die letzte Woche haben wir damit verbracht, sie nach Altersklasse zu sortieren, sie nach unterschiedlichen Kategorien zu beschriften und in Listen einzutragen. Da ich vor kurzem krank war und noch nicht wieder ganz fit bin, war das schon während des Sports meine Beschäftigung. Nach dem Frühstück haben die meisten Kinder Freiraum zum Spielen. Wenn wir die Zeit finden, machen wir mit einer Gruppe Kunst. Mein Lieblingsprojekt bis jetzt war, als wir die Füße der Kinder bunt angemalt haben und sie dann barfuß über das Papier rennen konnten.
Für die Preschool führen wir gerade wieder das Programm Mousebook ein:
Jeden zweiten Vormittag arbeiten wir mit den Vorschulkindern daran, Muster und Reihen zu erkennen, um später ein Verhältnis zu Zahlen zu finden. Das Ganze haben wir diese Woche begonnen und ich finde es super spannend, mit den Kindern und Lehrern zusammen zu arbeiten und neue Dinge auszuprobieren.
Den restlichen Vormittag nutzen wir, um unser Programm für die After-school-care (ASC) vorzubereiten. Nach der Mittagspause kommen nämlich die Schulkinder zur Hausaufgabenbetreuung. Wir sind für die Schüler*innen ab der 5. Klasse zuständig. Während die eine Hälfte Hausaufgaben macht, geben wir der anderen Hälfte von uns vorbereitete Aufgaben. Sie können sich ihren 1×1-Führerschein erarbeiten oder schreiben einen Aufsatz, wo sie sich selbst in 20 Jahren sehen.
Wenn alle mit ihren Aufgaben fertig sind, spielen wir gemeinsam. Mal geben wir ein Spiel vor, mal dürfen sich die Kinder selbst was aussuchen. Nach dem Aufräumen gibt es zum Abschluss dann noch die beliebte CookieTime. Jedes Kind hat die Möglichkeit, zwei Kekse zu ergattern, wenn es die von uns gestellten Kopfrechenaufgaben richtig löst. Das ist immer ein sehr lustiger Abschluss.
Schon an den ersten Tagen haben wir sehr viel Gestaltungsfreiraum bekommen. Vieles haben wir uns selbst und mit Tipps von ehemaligen Freiwilligen erarbeitet. Beim Rumstöbern kommen einem noch mal mehr Ideen in den Sinn, wie man den Alltag für die Kinder gestalten könnte. Das macht einfach total viel Spaß. Mir war schon vorher klar, dass in dem Projekt viel Raum für Kreativität ist, aber ich bin doch überrascht, in wie viele Richtungen man hier denken kann.
Neben der Betreuung haben wir uns auf die Projekte Spielevorbereitung, Guest House und Sewing aufgeteilt. Ich bin für Letzteres zuständig. Hier geht es im Moment auch viel ums Gestalten: Der sogenannte Showroom, in dem die genähten Produkte präsentiert werden, muss wieder neu ausgestattet und bestückt werden. Gerade zu Anfang erscheint einem die To-do Liste riesig. Das Abarbeiten macht aber super viel Spaß, weil ich zum Beispiel selbst die Preisschilder gestalten oder die Produkte nach eigenen Vorstellungen anordnen kann. Danach muss genaue Buchführung betrieben werden, wie viele Produkte noch da sind und was alles verkauft wurde. Das strenge Zahlen Aufschreiben ist zwischendurch eine ganz gute Abwechslung. Bei all den Projekten müssen wir uns immer wieder gegenseitig, mit den anderen Lehrer*innen und mit Sonja absprechen.
Meiner Meinung nach funktioniert die Zusammenarbeit echt gut, sodass das gemeinsame Planen und Entwickeln eine große Unterstützung ist. Das ist wegen der Sprachbarriere auch super wichtig. Die Kindergarten-Kinder können kaum Englisch und auch bei manchen Schulkindern hakt es noch. Dadurch ist es manchmal gar nicht so leicht, eine Bindung mit den Kindern aufzubauen und das Eis zu brechen. Es ist aber immer eine Lehrkraft zur Unterstützung in der Nähe und Schritt für Schritt können wir Zugang zu den Kindern finden. Insgesamt bin ich super zufrieden mit dem Projekt. Es ist sehr vielfältig und der Alltag bleibt abwechslungsreich. Ich bin jetzt schon gespannt, was man am Ende unseres Aufenthalts für eine Entwicklung bei den Kindern und bei uns selbst sehen kann!
Liebe Paula, wie schön, dass du bei steps for children in Okakarara bist und mit deinem Wirken vor Ort einen wertvollen, nachhaltigen Beitrag leistest. Wir danken dir sehr herzlich für dein Engagement als Volontärin!