Praktikantin Luise bei steps for children
Ich bin Luise Schrei und habe ein dreimonatiges Praktikum bei steps for children gemacht. Ich habe im Sommer mein Abitur bestanden und war danach für mehrere Monate mit Zelt und Rucksack – hauptsächlich trampend – auf Reisen. Dabei konnte ich vor allem die süd- und östlichen Teile Europas erkunden. Auf meinem Weg ist mir viel Armut begegnet und ich habe hautnah mitbekommen, aber vor allem gelernt, dass es überall und auch gerade in sehr armen Gegenden warmherzige, hilfsbereite und lebensfrohe Menschen gibt. Besonders prägte mich die Begegnung mit zwei Straßenkindern, die in der Mitte einer vierspurigen Straße vor einer Ampel auf einem schmalen Betonstreifen standen und bei den vorbeifahrenden Autos nach Essen und Geld bettelten. Das Mädchen und der Junge waren ca. 6 Jahre alt und ihre Kleider, Gesichter und Haare waren grau vom Staub der Straße. Als ich an ihnen vorbeilief unterbrachen sie ihr Tun und schauten mich nur verwundert an. Ich hielt an, winkte ihnen, kramte in meinem Rucksack nach meinem Proviant und das Mädchen kam über die Straße zu mir gelaufen. Als ich ihr eine Hand voll Süßigkeiten und zwei Äpfel gab, begann sie zu strahlen und steckte sich sofort einen Lolli in den Mund. Das Mädchen lief uns noch etwas hinterher, rannte dann zurück auf die schmale Beton-Straßeninsel und sie und der Junge schauten uns noch lange nach.
So kam ich zu steps
Mit diesen berührenden Erfahrungen im Herzen und dem Wissen, dass es Orte gibt, wo die Armut noch viel größer ist, kam ich zurück. Ich suchte also nach einer Möglichkeit, Kindern in ähnlichen Umständen eine Chance zu geben und mehr zu tun, langfristig zu helfen. So kam ich zu steps for children, die sich genau das zum Ziel gesetzt haben. Die Menschen, die steps unterstützen, setzen sich jede Stunde dafür ein, einem weiteren Kind eine Chance zu geben.
Ich habe bei steps gelernt, wie viel Arbeit und Hingabe es erfordert, Spenden einzuwerben und auch Spender*innen zu halten. Aber ich habe auch gelernt, wie viel eine Spende bewirken kann, denn der Einsatz der Menschen vor Ort, der namibischen Projektleiter*innen, Lehrer*innen, pädagogischen Fachkräfte oder Köch*innen, für die in ihrer Obhut stehenden Kinder ist enorm, obwohl sie oft, verglichen mit uns selbst, sehr wenig haben.
Ich war jeweils 3 Tage die Woche im steps Büro, in Hamburg-Barmbek, und habe bei Teammeetings, vielen ausführlichen Erklärungen und meinen eigenen Aufgaben einen Rundum-Einblick in die Stiftungsarbeit erhalten. Ich habe bei verschiedensten Tätigkeiten mitgeholfen, wie dem Schreiben von Wirkungsberichten oder einem Antrag, aber ich habe auch erlebt, wie viel hinter einem Newsletter und der Social Media Gestaltung steht.
Auch im Bereich der Internationalen Zusammenarbeit habe ich zum Beispiel durch die Erstellung von Tools zum Projektmanagement für namibische Mitarbeiter*innen Erfahrungen gesammelt. Dabei wurden mir die vielen Zusammenhänge Schritt für Schritt klar, wofür die vielen, geduldigen Hintergrund-Erklärungen zu meinen jeweiligen Aufgaben großartig waren.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass ich durch das kleine Team und das regelmäßige Team Meeting in jedem Bereich mitwirken oder den jeweiligen Bereich mitbekommen konnte und auch eigene Ideen einbringen und nach Absprache umsetzen konnte. Ich wurde in dem kleinen Team von Anfang an herzlich aufgenommen und habe sehr viel bereichsspezifisches und auch fürs Leben gelernt.
Liebe Luise, wir danken dir ganz herzlich für deine Mitarbeit. Du hast uns nicht nur unterstützt, sondern einige Bereiche grundlegend geprägt – mit deiner Inspiration, mit deinem schwungvollen, aktiven Wesen und deiner Offenheit für Themen rund um steps! Wir wünschen dir eine tolle Zeit mit neuen Zielen und Herausforderungen und hoffen, dass wir dich bald wieder in unserem Freiwilligenteam sehen werden.